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13.01.06  Sinnentstellende Aussagen über „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“

Die Reihe unwahrer, irreführender oder sinnentstellender Aussagen über „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“ (http://www.wort-und-wissen.de/lehrbuch/main.html) in der Presse und im Internet reißt nicht ab. Ein weiteres Beispiel liefern Wighart von Königswald und Michael Meyer-Blanck in der Ausgabe vom 5. Januar 2006 des Rheinischen Merkur (http://www.merkur.de/9816.0.html).

Die Autoren behaupten: „In einem problematischen biologischen ‘Lehrbuch’ von Reinhard Junker und Siegfried Scherer, das sich selbst ‘kritisch’ nennt und 2001 in 5. Auflage erschien, werden so religiöse und biologische Kategorien in atemberaubender Weise vermischt.“ Später fügen Sie noch hinzu, es würden „unkontrollierte Grenzüberschreitungen vollzogen“. Es ist gänzlich unverständlich, wie die Autoren auf diese irreführenden Behauptungen kommen konnten. Ganz genau das Gegenteil ist richtig: Im gesamten Buch werden religiöse und biologische Kategorien sorgfältig und für den Leser jederzeit nachvollziehbar getrennt. Von Königswald und Meyer-Blanck machen den Leser nicht darauf aufmerksam, dass alle ihre Zitate aus dem letzten Kapitel des Buches stammen, welches gerade mit „Grenzüberschreitungen“ überschrieben ist. Eine Grenzüberschreitung wird im kritisierten Buch präzise definiert und ist deshalb sehr genau kontrollierbar: Sie liegt dann vor, wenn naturwissenschaftliche Daten auf dem Hintergrund weltanschaulicher oder philosophischer Prämissen gedeutet werden. In diesem Sinne begehen auch von Königwald & Meyer-Blanck in ihrem Beitrag Grenzüberschreitungen, leider ohne sie zu kennzeichnen.

Die Autoren informieren den Leser nicht darüber, dass die auf die biblische Urgeschichte bezogenen Zitate im Lehrbuch als eine von mehreren Möglichkeiten genannt sind, wie naturwissenschaftliche Daten derzeit unter Vorgabe biblischer Aussagen gedeutet werden könnten. Sie teilen auch nicht mit, dass in diesem Zusammenhang Prüfungsmöglichkeiten genannt werden, sowie deutlich auf solche Daten hingewiesen wird, welche in diesem Deutungsrahmen Probleme bereiten.

Die Autoren verschweigen schließlich, dass sich 90% des Buches mit rein naturwissenschaftlicher, sachlicher Kritik an der Evolutionstheorie befassen und ziehen es vor, sich dieser Kritik nicht zu stellen. Damit reihen sie sich in den üblichen Stil der Auseinandersetzung der letzten Monate ein (siehe dazu http://www.wort-und-wissen.de/presse/p05/3/p05-3.html und http://www.wort-und-wissen.de/presse/p05/4/p05-4.html). Das ist ein Schritt in die falsche Richtung.

Trotzdem wünschen sich von Königswald & Meyer-Blanck: „Doch für das Gespräch über Naturwissenschaft und Religion braucht es mehr: ein Denken, das nicht gegeneinander ausspielt oder vermischt, wo unterschieden werden muss.“ Diesem Wunsch schließen haben sich die Autoren von „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“ in ihrem Buch uneingeschränkt und explizit an.

Autor dieser News: Reinhard Junker

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