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Schöpfung - Fragen und Antworten: Schöpfungslehre

Kann man unter der Vorgabe von Schöpfung ergebnisoffene Wissenschaft betreiben?

Wissenschaft, die sich mit Ursprungsfragen beschäftigt, muss mit bestimmten Vorannahmen arbeiten. Im Rahmen des Schöpfungsparadigmas, wie es bei Genesisnet definiert wird, werden Schöpfungsakte Gottes vorausgesetzt. Konkret bei den Lebewesen wird zum Beispiel hypothetisch davon ausgegangen, daß am Anfang der Geschichte des Lebens polyvalente Stammformen standen (Genetisch polyvalente Stammformen von Grundtypen). (Das Schöpfungsparadigma könnte aber auch auf andere Weise konkretisiert werden.) Dies ist eine noch sehr allgemein gehaltene Hypothese. Ob und wie gut sich diese Hypothese bewährt, muss Forschung zeigen, und diese Forschung ist ergebnisoffen. Zum Beispiel wird sich zeigen müssen, ob Grundtypen nach geeigneten Kriterien abgrenzbar sind, ob es Belege für programmierte Variabilität gibt usw. (siehe dazu die Liste prüfbarer und falsifizierbarer Hypothesen im Artikel Biblische Schöpfungslehre und Grundtypenbiologie). Da es letztlich um historische Fragen geht, sind allerdings strenge Falsifizierungen kaum möglich; es können meist nur Plausibilitätsabschätzungen gemacht werden. Dies gilt aber auch für Hypothesen, die im Rahmen des Evolutionsparadigmas aufgestellt werden (vgl. Methodik der historischen Forschung und Evolutionsparadigma und Naturwissenschaft). Die allgemeinen Aussagen des Paradigmas stehen sowohl beim Schöpfungs- als auch beim Evolutionsparadigma nicht zur Disposition; auf dieser Ebene gibt es in beiden Paradigmen keine Ergebnisoffenheit.

Eine ergebnisoffene Wissenschaft hält grundsätzlich die Möglichkeit offen, dass es Grenzen der Erforschbarkeit gibt, wenn die Ursprünge erforscht werden. Niemand weiß von vornherein, ob es solche Grenzen gibt und ggf., wo sie liegen.


Autor: Reinhard Junker, 21.07.2005

Tiefergehende Informationen zu diesem Thema

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Evolutionsparadigma und Naturwissenschaft (Interessierte / Experten)

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