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28.11.06  Aktualisierter Text über „irreduzible Komplexität“

In der Diskussion um „Intelligent Design" (ID) (Einführung in „Intelligent-Design“) spielt irreduzible Komplexität („irreducible complexity“) bei Lebewesen eine besondere Rolle. Ein System ist irreduzibel komplex, wenn es notwendigerweise aus mehreren fein aufeinander abgestimmten, interagierenden Teilen besteht, die für eine bestimmte Funktion benötigt werden, so dass die Entfernung eines beliebigen Teils die Funktion restlos zerstört. Aus Erfahrung ist bekannt, dass eine zweckorientierte irreduzible Komplexität bei technischen Systemen nur durch Einsatz von Know how und Planung möglich ist.

Trifft dies auch auf die Lebewesen zu? Dazu müsste zum einen gezeigt werden, dass es tatsächlich irreduzibel komplexe Systeme bei den Lebewesen gibt. Zum anderen wäre der Nachweis erforderlich, dass solche Systeme durch bloße Mechanismen nicht entstehen können. Von Kritikern wird beides bestritten. Eine Reihe von Mechanismen wurde vorgeschlagen, wie irreduzible Komplexität auf natürlichem Wege aufgebaut werden kann, ohne Planung und ohne Wirken eines Designers.

Im aktualisierten Artikel Irreduzible Komplexität (PDF-Datei, ca. 170 KB) wird gezeigt, dass die vorgebrachten Kritikpunkte das evolutionskritische Argument der irreduziblen Komplexität nicht entkräften. Der Bogen spannt sich dabei von der vermeintlich reduzierbaren Mausefalle bis zu Themen wie „Kooption“, „Funktionswechsel“, „Genduplikation“, Vorstufen des berühmten Bakterien-Rotationsmotors bis zu einem behaupteten experimentellen Nachweis der evolutiven Entstehung von irreduzibler Komplexität (zu Letzterem vgl. auch Wissenschaftliche Kontroverse über irreduzible Komplexität).

Außerdem wird auf wissenschaftstheoretische Aspekte im Zusammenhang von irreduzibler Komplexität und „Intelligent Design“ eingegangen. Es wird gefolgert, dass das Konzept der irreduziblen Komplexität als Impulsgeber für Forschung wirken kann. Je mehr ein System erforscht ist, desto eher kann irreduzible Komplexität und das daran ansetzende evolutionskritische Argument plausibel gemacht – oder auch zerstreut – werden. Dies ist nur ein Beispiel dafür, dass der ID-Ansatz Forschung nicht hemmt, sondern unter Umständen sogar mehr anregt, als wenn offene Fragen als scheinbar evolutionstheoretisch gelöst betrachtet werden. Angesichts der in den Medien verbreiteten unzutreffenden Behauptung, der ID-Ansatz sei wissenschaftsfeindlich, kann auf diesen Sachverhalt nicht genug hingewiesen werden.


Autor dieser News: Studiengemeinschaft Wort und Wissen, 28.11.06

 
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