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12.07.06  Hochaktuelle Themen in neuer Ausgabe von „Studium Integrale Journal“

In der von der Studiengemeinschaft Wort und Wissen herausgegebenen Zeitschrift „Studium Integrale Journal“ erschienen jüngst einige Beiträge zu den derzeitigen Kontroversen um Evolution, Schöpfung und „Intelligent Design“. (Für eine Einführung zu letzterem siehe Einführung in „Intelligent-Design“.)

Einige Artikel nehmen dabei auf besonders aktuelle Themen Bezug:

  • „Zankapfel Auge. Ein Paradebeispiel für ‘Intelligent Design’ in der Kritik.“ Das menschliche Auge diente in der Medienkampagne des letzten Jahres um Schöpfung, Evolution und „Intelligent Design“ als das wohl meistgebrauchte Beispiel, um Evolution als bewiesen darzustellen. Einerseits, so wurde oft behauptet, habe man im Prinzip verstanden, wie durch Darwinsche Prozesse ein erstes Auge entstehen konnte. Weiter sei im Wesentlichen geklärt, wie daraus die vielen verschiedenen Augentypen durch weitere Evolution (auch vielfach konvergent) entstehen konnten. Und schließlich weise das Linsenauge der Wirbeltiere schwerwiegende Mängel auf, die man nur durch ihre evolutive Herkunft verstehen könne und die den Ursprung durch das Wirken eines intelligenten Urhebers ausschlössen. Die vorgebrachten Argumente werden analysiert und es wird gezeigt, dass das Gegenteil aller dieser Behauptungen zutrifft: 150 Jahre nach Darwin ist das Auge auf der Basis des heutigen Wissens noch mehr als damals ein Paradebeispiel für Schöpfung.
  • „Ein Mythos des ‘Wissenschaftszeitalters’: Das Weltbild von der Erdscheibe im Mittelalter.“ Die Auffassung vom rückständigen Mittelalter, das die Erde als eine Scheibe betrachtete, ist historisch eindeutig falsch. Das ist unter Historikern schon länger fast unstrittig. Wie konnte dennoch der „Mythos von der mittelalterlichen Vorstellung von einer Erdscheibe“ entstehen? Der Historiker Jürgen Wolf erklärt dies in seinem Buch „Die Moderne erfindet sich ihr Mittelalter – oder wie aus der ‘mittelalterlichen Erdkugel’ eine ‘neuzeitliche Erdscheibe’ wurde“ wie folgt: Zur Zeit der Aufklärung, gegen Ende des 18. Jahrhunderts sei es die Absicht vieler Autoren gewesen, das Mittelalter möglichst rückständig erscheinen zu lassen und sich mit den eigenen Leistungen von einer vormodernen Phase des vermeintlich kulturellen Niedergangs abzugrenzen. Die Folge sei eine gezielte und absichtliche Verfälschung des mittelalterlichen Weltbildes gewesen. Ein Grund mehr, warum der beliebte und oft herangezogene Vergleich Schöpfungsgläubiger mit den Menschen des Mittelalters verfehlt ist. (Siehe dazu auch: Glaubten die Menschen im Mittelalter, dass die Erde eine Scheibe ist?)
  • „Gefiederte Dinosaurier – eine Fehldeutung?“ Wohl keine Tageszeitung hat die Meldungen über gefiederte Dinosaurier als Beleg für deren Vorfahrenschaft der Vögel ausgelassen, aber kaum eine dürfte über die umfangreichen experimentellen Studien berichtet haben, die diesen „Befund“ sehr in Frage stellen. Waren die Federn am Ende nur Kollagenfasern in der Unterhaut dieser Reptilien? Drei Biologen legen dazu experimentelle Studien vor, die genau das nahe legen.

Die aktuelle Ausgabe können Sie bei der Studiengemeinschaft Wort und Wissen online bestellen (http://www.wort-und-wissen.de/sij/sij131/sij131.html). Dort finden Sie auch das Inhaltsverzeichnis und das Editorial.

Das „Studium Integrale Journal“ wird seit 1994 halbjährlich herausgegeben und bringt aktuelle Artikel auf populärwissenschaftlichem Level. Schwerpunkt sind dabei Ursprungsfragen in den Naturwissenschaften (Schöpfung / Evolution), es erscheinen aber auch Beiträge aus der Archäologie und anderen Gebieten. Beiträge werden nur nach Begutachtung durch mindestens zwei Fachleute veröffentlicht, die nicht aus den „eigenen Reihen“ stammen müssen.


Autor dieser News: Studiengemeinschaft Wort und Wissen, 12.07.06

 
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