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Dem Geheimnis des Lebens nahe (Video)

Die wissenschaftliche Begründung für Intelligent Design

von Fritz Poppenberg (engl. Original: Lad Allen)

Illustra Media 2002. deutsche Fassung Drei Linden Film, 2006,
DVD (auch Video erhältlich),
58 Minuten plus Bonusmaterial,
ISBN: 3-936344-37-X
21,95 € [D]/ 23,50 € [A]/ 37,00 SFr

Adressaten: Schüler (ab 14) und Laien

Betroffene Fachgebiete: Design-Theorie

 

Beschreibung

Deutsche Synchronisation des Films „Unlocking the mystery of life“ (Illustra Media. 2002), mit Bonus-Material „Tierwelt auf den Galapagos-Inseln“, „Antworten von Wissenschaftlern auf Fragen zum Darwinismus und zu ‘Intelligent Design’“.

Der professionell gemachte Film mit eindrucksvollen Bildern aus der Tierwelt bietet eine leicht verständliche Einführung in den Grundgedanken des „Intelligent Design“. Computeranimationen vom Inneren der Zellen demonstrieren die Komplexität der zellulären Maschinen – Einblicke, die für sich sprechen und intuitiv das Wirken eines intelligenten Urhebers nahe legen. Evolutionäre Mechanismen, so die Behauptung der im Film interviewten Wissenschaftler, sind dagegen nicht geeignet, den Ursprung der Komplexität des Lebens zu erklären. Mit dem Konzept der „spezifizierten Komplexität“ soll dieser zunächst intuitive Eindruck wissenschaftlich formuliert werden; das wird anschaulich und gut nachvollziehbar erklärt. Dies als neue Theorie zu darzustellen, ist jedoch zu hoch gegriffen. Das Konzept „spezifizierte Komplexiät“ ist lediglich ein Versuch, Indizien für intelligentes Design möglichst exakt und nachvollziehbar zu erfassen.

Kritisch anzumerken ist auch, daß der Film auf wichtige evolutionstheoretische Begriffe wie z.B. „Mutation“ nur indirekt oder gar nicht eingeht und daß neuere evolutionstheoretische Vorstellungen (z.B. Neutrale Evolution) überhaupt nicht erwähnt werden, sondern nur die auf Darwin zurückgehende Selektionstheorie in Frage gestellt wird. Das tut inzwischen auch eine ganze Reihe von Evolutionsbiologen. Auch wenn es gute Argumente dafür gibt, daß neuere Evolutionstheorien die Entstehung neuartiger, komplexer biologischer Strukturen nicht erklären können und die Grundaussage des Films daher trotz seiner Defizite zutreffend ist, bietet der Film hier Schwachstellen, die vermeidbar gewesen wären. Das wird berechtigte Kritik von Biologen nach sich ziehen. Außerdem ist nicht zu übersehen, daß der Film auf US-amerikanische Verhältnisse zugeschnitten ist und auch eine gewisse politische Absicht verfolgt.

Der Film ist für ein fachlich vorgebildetes Publikum leider nur bedingt geeignet. Empfohlen werden kann er jedoch für Nichtfachleute als Einstieg in ein faszinierendes und hochaktuelles Thema, insbesondere für Hauskreise oder Jugendkreise, aber auch für Schulen, wobei eine fachliche kritische Besprechung (s.o.) nicht fehlen sollte.

 

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