Literatur- und Medien-Datenbank

   

Wie alt ist die Menschheit?

Demographie und Steinwerkzeuge mit überraschenden Befunden

von Michael Brandt

Hänssler-Verlag Holzgerlingen, 2006, Reihe Studium Integrale,
Format: 16,5 x 24; Hardcover,
160 Seiten, 43 Abb., 29 Tab.
14,95 € (D)/15,40 € (A)/24,90 SFr

Adressaten: Schüler (ab 14) und Laien, Gymnasiasten und Studenten, Fachleute

Betroffene Fachgebiete: Archäologie, Paläanthropologie

 

Beschreibung

Das Alter der Menschheit wird allgemein auf etwa 2 Millionen Jahre geschätzt. Diese Altersangabe basiert auf radiometrischen Datierungen der geologisch ältesten bekannten Knochenüberreste des echten Menschen.

In Vergleich mit der nur einige tausende Jahre währenden Zivilisationsgeschichte stellt die Millionen Jahre umfassende Vorgeschichte der Menschheit eine ungeheuer lange Zeitepoche dar – ein Sachverhalt, der immer wieder großes Erstaunen hervorruft. Falls die radiometrischen Datierungen die Realität wiedergeben, müssen unabhängige Altersabschätzungen ähnliche Altersangaben hervorbringen.

Zwei Themen bieten sich für diese Untersuchung an: die Geschwindigkeit des Bevölkerungswachstums und die Menge an hinterlassenen Steinwerkzeugen. Wissenschaftliche Untersuchungen zu diesen beiden Themen sind nur spärlich vorhanden und haben in der populären Literatur bisher nahezu kein Echo gefunden.

Teil I dieses Buches beleuchtet die Lebensbedingungen, insbesondere die Ernährungssituation in der Steinzeit und stellt Vergleiche mit heutigen Jäger- und Sammlervölkern an, deren Bevölkerungswachstumsraten bekannt sind.

Teil II widmet sich den hinterlassenen Steinwerkzeugmengen aus der Altsteinzeit und vergleicht sie mit Herstellungszahlen heutiger Steinkulturen. Außerdem werden bekannte und zu erwartende Fundplatzzahlen diskutiert.

Abschließend werden die Ergebnisse von Teil I und II zusammengefasst und bewertet. Auf der gewonnenen Datenbasis wird die Plausibilität einer 2 Millionen Jahre dauernden Menschheitsgeschichte kritisch diskutiert und ein alternativer Kurzzeitrahmen begründet, der den Befunden aus Demographie und Archäologie weitaus besser gerecht wird.

Michael Brandt präsentiert erstmals eine umfassende Gesamtschau der Daten zum Bevölkerungswachstum der Steinzeit und den gefundenen Werkzeugmengen. Die Daten lassen sich nur dann befriedigend lösen, wenn für die gesamte Steinzeit statt 2 Millionen Jahren eine Dauer von nur wenigen tausend Jahren veranschlagt wird. Der Autor plädiert für eine beträchtliche Korrektur der frühen Menschheitsgeschichte. Die Recherchen sind wissenschaftlich fundiert; das Buch ist aber auch für Laien gut lesbar. Der Leser erhält zudem viele interessante Einblicke in die Lebensumstände der Menschen der Steinzeit.

  • Hervorragende Argumente für eine kurze Menschheitsgeschichte
  • Es gibt weltweit kein vergleichbares Buch
  • Brisante Ergebnisse zum Streit um Schöpfung und Evolution

Michael Brandt ist Arzt und befasst sich seit 20 Jahren mit Paläoanthropologie und Werkzeugfunden. Darüber hat er mehrfach publiziert.

Bestellmöglichkeit: http://www.wort-und-wissen.de/si/vfg.html

Inhaltsverzeichnis

Teil I: Bevölkerungsentwicklung und das Alter der Menschheit

1 Entwicklung der Weltbevölkerung
  1 In historischer Zeit
  2 In der Steinzeit
     Rätselhaft niedriges Bevölkerungswachstum im Paläolithikum

2 Demographische Eckdaten anhand von Skeletten bestimmbar?
   1 Geburtenrate
   2 Lebenserwartung
   3 Ergebnis

3 Lebensverhältnisse in der Steinzeit
   1 Ernährungssituation – Theoretische Überlegungen und Fundplatzüberreste
      1 Rangordnungen der Nahrungsquellen bei Wildbeutern
      2 Hochwertige Nahrung im Paläolithikum
      3 Bevölkerungsentwicklung und Verschiebung der Nahrungsquellen
      4 Schlechte Ernährung der frühen Bauern
   2 Körpergröße und Lebensqualität
   3 Krankheiten bei Wildbeutern und frühen Bauern
      1 Epidemiologische Überlegungen
      2 Bestätigung durch Skelettuntersuchungen
   4 Zahnschmelzdefekte als Hinweis auf die Lebensqualität bei Frühmenschen und
       lebenden Wildbeutern
   5 Zusammenfassung
      EXKURS: Gibt es ein osteologisches Paradoxon?

4 Lebensbedingungen und Demographie heute lebender Wildbeuter
   1 Allgemeines
   2 Ernährung
   3 Körpergröße
   4 Demographische Eckdaten

5 Lebende Wildbeuter als paläolithische Modellbevölkerung
   1 !Kung als Modell?
      1 Gibt es einen Überlebensvorteil kleiner Familien?
      2 Lebensgewohnheiten als Erklärungsversuch – Mangelzustände und körperliche
         Aktivität
      3 Unfruchtbarkeit durch Geschlechtskrankheiten
         Der „Afrikanische Infertilitätsgürtel„
         Geschichte der Geschlechtskrankheiten in Zentralafrika
         Geschlechtskrankheiten als Ursache der geringen Fruchtbarkeit – Einwände und
         Gegenargumente
   2 Ache als Modell 

6 Bevölkerungsentwicklung heute und in der Steinzeit – Probleme und
   Erklärungsversuche
   1 Unrealistische demographische Parameter bei Nullwachstum
   2 Entkräftete Erklärungsversuche
      1 Häufige Kindstötung weltweit und über Jahrhunderttausende?
      2 Unzählige Weltbevölkerungszusammenbrüche?
         1 Ernährungssituation der paläolithischen Welt
         2 Krankheiten allgemein
         3 Fruchtbarkeitsmindernde Krankheiten doch als Lösung?
         4 Kriegerische Auseinandersetzungen
         5 Resümee
      3 Angeborene Subfertilität der Frühmenschen als Lösung?
   3 Zusätzliche Schwierigkeiten
      1 Minimales Wachstum noch problematischer als stabile Bevölkerung
      2 Verstreute konstante Kleingruppen mit hoher Aussterbewahrscheinlichkeit
      3 Jahrhunderttausende ohne kulturell-technische Entwicklung
      4 Größeres Bevölkerungswachstum bei schlechteren Lebensbedingungen
      5 Einführung der Landwirtschaft: Gleichzeitiger Zieleinlauf bei unterschiedlichem
          Start
   4 Ergebnis

 

Teil II: Steinwerkzeuge und das Alter der Menschheit

1 Haltbarkeit von Knochen und Artefakten verschiedener Materialien

2 Steinwerkzeugmengen im Paläolithikum
   1 Combe Grenal – Paradefundplatz für eine Werkzeugmengenabschätzung
   2 Abschätzung von Fundmengen
      1 Asien
         China
         Indien
         Westasien
      2 Europa
         Deutschland
         Südfrankreich/Nordspanien
         England – besterforschtes Paläolithikum der Welt
      3 Afrika
      4 Resümee

3 Steinwerkzeugmengen bei Wildbeutern
   1 Beispiele aus jüngerer Zeit und aus dem Paläolithikum
      1 Rezente Wildbeuter in Australien
      2 Subrezente Wildbeuter aus der Arktis
      3 Jungpaläolithische Wildbeuter Deutschlands und Frankreichs
         Eselsburger Tal bei Heidenheim
         Abri Pataud
      4 Bilanz
   2 Hochrechnungen für das Paläolithikum
   3 Resümee

4 Siedlungsplätze in Mitteleuropa – Erwartung und Wirklichkeit
   Bekannte Fundplätze
   2 Zu erwartende Fundplätze
   3 Erklärungsversuche und Gegenargumente
   4 Bilanz

5 Strittige Jahrhunderttausende und fehlende Hinterlassenschaften

6 Das Phänomen der paläolithischen Siedlungsstabilität

7 Wenige und gleichzeitige Begehungen von Höhlenstationen in Jahrtausenden

 

Teil III: Daten fordern drastische Verkürzung der Menschheitsgeschichte

1 Ungelöste Probleme

2 Lösung

 

Literatur- und Medien-Datenbank: Übersicht