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Sintflut und Geologie

Schritte zu einer biblisch-urgeschichtlichen Geologie

von Manfred Stephan, Thomas Fritzsche

Hänssler-Verlag Holzgerlingen,
2 Auflage, Paperback, 206 Seiten,
53 Abbildungen
7,95 € [D] / 8,20 € [A] / 14,90 SFr

Adressaten: Schüler (ab 14) und Laien, Gymnasiasten und Studenten, Fachleute

Betroffene Fachgebiete: Biblisch-urgeschichtliche Geologie, Geowissenschaften, Paläontologie

 

Beschreibung

Das Alte Testament schildert eine weltweite Sintflut als Strafgericht Gottes über eine sündige Menschheit. Vieles spricht dafür, dass dieses Geschehnis gewaltige geologische Folgen hatte. Sintflutmodelle versuchen einen Zusammenhang zwischen dem biblischen Sintflutbericht und geologischen Befunden herzustellen. Dies erweist sich jedoch im Detail als schwierig. Die Gründe dafür werden in diesem Buch dargelegt und es wird dafür plädiert, statt einer Sintflut-Geologie eine weiter gefasste Biblisch-urgeschichtliche Geologie zu betreiben und nach dem Zusammenhang der gesamten biblisch bezeugten Urgeschichte (1. Mose 1-11) mit den geowissenschaftlichen Daten zu fragen.

Von einigen Vertretern einer Sintflutgeologie wird eine weltweite geordnete geologische Schichtenabfolge strikt abgelehnt. Vor diesem Hintergrund bietet das Buch eine gut verständliche, anschaulich dargestellte Erläuterung zur Geschichte der Geologischen Zeittafel. Die Schichtenabfolge wird dabei aber nicht als Fiktion betrachtet, sondern als im Gelände nachvollziehbar. Im Gegensatz zur aktuellen Schulgeologie verbinden die Autoren mit den Schichten aber nicht Jahrmillionen.

Wenig bekannt dürften die aktuellen sehr kontroversen Diskussionen unter Schöpfungstheoretikern über verschiedene Sintflutmodelle sein. Hier bietet das Buch einen sehr guten Überblick. Es führt eine ungeschönte Bestandsaufnahme zum Stand der biblisch orientierten Geowissenschaft durch und entwickelt daraus Perspektiven für die weitere Arbeit. Zum aktuellen Zeitpunkt geben die Autoren dabei einer guten Detailarbeit den Vorrang vor Globalmodellen. Zunächst müssen "Bausteine" für eine Biblisch-urgeschichtliche Geologie mit ihrem Kurzzeitrahmen erarbeiten werden, die erst später Teil eines umfangreichen Modells werden können. Dafür stellen sie eine Reihe von Projekten vor, die mögliche Bausteine für ein "Junge‑Erde‑Modell" darstellen könnten.

Manfred Stephan, einer der Autoren, hat auf Genesisnet.Info bereits Artikel zum Thema Biblische Grundlagen zur Erdgeschichte veröffentlicht.

Inhaltsverzeichnis

1. Einführung
  1 Schöpfung, Mensch, Sündenfall, Sintflut und Völkerzerstreuung
  2 Biblische Überlieferung und wissenschaftliche Vorstellungen
  3 Adressaten
  4 Art der Darstellung
  5 Bewertungsmaßstäbe
  6 Beteiligte an der Modelldiskussion

2. Lehrt die Bibel eine junge Schöpfung?

3. Inwiefern ist der Sintflutbericht geologisch bedeutsam?

4. Einführung in die Diskussion der verschiedenen Modelle

5. Die geologische Schichtenabfolge
  1 Einführung
  2 Die Anfänge der geologischen Zeittafel
  3 Der Durchbruch zur Untergliederung mit Fossilien
  4 Die Anfänge der Feinstratigraphie im Jura
  5 Die Anfänge der Untergliederung des Übergangsgebirges
  6 Zur Abgrenzung des Paläozoikums vom Mesozoikum
  7 Neuzeitliche Untersuchungsmethoden der geologischen Schichtenfolge
  8 Die Zeittafel im Detail ‑ kein Zwiebelschalen‑Modell
  9 Reichweite der Stratigraphie

6. Zur Geschichte der Sintflutmodelle
  1 Werdegang der bisherigen Sintflutmodelle
  2 Neuere Modelle in der Schöpfungslehre
  2.1 Modelle nach der geologischen (stratigraphischen)Schichtenabfolge ‑ Überblick
  2.2 Diskussion zu WHITCOM & MORRIS: Die Sintflut
  2.3 Zum Kambrium‑Perm‑Modell nach SCHEVEN
  2.4 Plattentektonisches Modell ‑ Catastrophic Plate Tectonics nach AUSTIN und
        Mitarbeitern

7. Aktuelle Modelldiskussion
  1 Vorbemerkungen von Andrew SNELLING
  2 Bewertung der verschiedenen Modelle nach Steven ROBINSON
  3 Karbonische Schwimmwälder
  4 Fossile Saurier‑ und Säugetierfährten
  5 Dinosaurier‑Nester und Sintflut
  6 Probleme der Schreibkreide‑Entstehung
  7 Zur Bildung der Flutbasalte
  8 Diskussion um das Kambrium‑Tertiär‑Modell
  8.1 Bewertung nach HOLT (1996)
  8.2 Stellungnahme zu WOODMORAPPE (1996)
  8.3 Beurteilung nach OARD (1996)
  8.4 Interne Diskussion
  8.5 Kritik von MORTON (1982)
  8.6 Jüngste Diskussionen

8. Bewertung
  1 Vorbemerkungen
  2 Nach welchen Kriterien werden die Modelle beurteilt?
  2.1 Naturwissenschaftliche Kriterien
  2.2 Biblische Kriterien
  3 Widersprüche und offene Fragen
  3.1 Kritische Anfragen an die verschiedenen Modelle
  3.2 Spannungsfeld Naturgesetze ‑ Gottes übernatürliches Eingreifen
  3.3 Resümee

9. Fazit und Schlußfolgerungen
  1 Biblische Urgeschichte und Geologie
  2 Ausgangspunkte biblisch‑urgeschichtlicher Geologie
  3 Erkenntnisgrenzen, Prägungen und daraus resultierende Arbeitsweisen

10. Konsequenzen
  1 Detailarbeit vor Globalmodellen
  2 Präsentation der Thematik in christlichen Gemeinden
  3 Projekte: Mögliche Bausteine für ein "Junge‑Erde‑Modell" ‑ Arbeitsansätze bei Wort
     und Wissen
  3.1 Bernsteinvorkommen als Indiz für instabile Lebensräume
  3.2 Die Entwicklung der Landpflanzen im Devon und Karbon
  3.3. Die hydrothermale Zirkulation
  3.4 Der Ausbruch des Mount St. Helens
  3.5 Grand Canyon, Reliktlandschaft einer schnellen Erosion
  3.6 Eiszeitliche (altpleistozäne) Verfüllung des Maintals
  3.7 Schnelle Entstehung von Granitkörpern in der Erdkruste
  3.8 Sequenzstratigraphie
  3.9 Flutbasalte in wenigen Jahren?

11. Anhang
  1 Zur Plattentektonik
  2 Stratigraphie an der Kreide‑Tertiär‑Grenze
  3 Zur geologischen Zeittafel
  4 Die Bedeutung der Begriffe der geologischen Zeittafel und das Jahr ihrer
     Benennung

 

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