Literatur- und Medien-Datenbank: Paläanthropologie

   

Herkunft und Entwicklung der Sprachen

Linguistik contra Evolution

von Roger Liebi

Holzgerlingen: Hänssler-Verlag,
2003. 304 Seiten, 21 Abbildungen,
Paperback
12,95 € [D] / 13,30 € [A] / 23,90 SFr

Adressaten: Gymnasiasten und Studenten, Fachleute

Betroffene Fachgebiete: Archäologie, Paläanthropologie

 

Beschreibung

Weltweit werden heute über 6700 verschiedene Sprachen (ohne Dialekte) gespro-
chen. Der Mensch besitzt die Fähigkeit, sich durch artikulierte Laute differenziert auszudrücken. Im Tierreich gibt es dazu keine Parallelen.

Diese Feststellungen wecken Fragen: Woher kommen die Sprachen? Hat es eine Sprachevolution von Urlauten bis hin zu modernen Sprachen gegeben? Sind die ältesten Sprachen der Welt primitiver als moderne Sprachen des 21. Jahrhunderts? Sind Sprachen von Eingeborenenvölkern im Vergleich zu den Sprachen des Abendlandes "unterentwickelt"? Kann man in den Sprachen, deren Geschichte über Jahrtausende hinweg dokumentiert ist, eine allmähliche Aufwärtsentwicklung feststellen?

Das Thema ist gut recherchiert und leicht lesbar aufgearbeitet. Der Autor führt zahlreiche dokumentierte Fakten aus dem Bereich der Sprachwissenschaft an, die dem Evolutionsmodell widersprechen und es damit zur Klärung der Frage nach dem Ursprung der Sprache als ungeeignet erscheinen lassen. Es werden eine Reihe von Thesen aufgestellt und ausführlich begründet: Die ältesten Sprachen der Welt (ebenso wie manche Eingeborenen-Sprachen) sind extrem komplex und besitzen keinen Hauch von Primitivität. Stattdessen existieren komplexe morphologische Strukturen, die man in modernen Sprachen der abendländischen Hochkultur vergeblich sucht. Die Sprachen sind von Anfang an voll entwickelt. Ein Zusammenhang zwischen Kulturentwicklung und Sprachentwicklung ist nicht feststellbar. Menschliche Sprache ist von prinzipiell anderer Art als tierische Kommunikation. Es gibt zudem einen engen Zusammenhang zwischen Denken und Sprache. Das eine kann ohne das andere nicht existieren, geschweige denn evolvieren. (Henne-Ei-Problem)

Das Buch bleibt jedoch nicht bei einer reinen Evolutionskritik stehen. Es zieht konkrete, prüfbare Schlussfolgerungen aus den biblischen Zeugnissen. So kann man die weltweit vorkommenden Sintflut-, Turmbau- und Sprachenverwirrungs-Erzählungen als Bestätigung für den biblischen Bericht verstehen. Die Daten und Fakten der Bevölkerungsstatistik fügen sich auf sehr natürliche Wiese in den zeitlichen Rahmen des biblischen Geschichts-Schemas. Die heute existierenden Sprachen fordern eher eine Reihe von selbständigen und voneinander unabhängigen Ursprachen als eine einzelne Ursprache. Das Schöpfungsmodell bietet also eine ideale Ausgangslage für weitere Forschungen auf dem Gebiet der Sprachgeschichte.

Im Kern der Ausführungen baut der Autor auf seinem 1991 erschienenem Buch "Der Mensch - ein sprechender Affe?" auf.

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
 1 Zur Geschichte des Evolutionismus
 2 Kritik an der Evolutionslehre

2. Einführung in das Phänomen der menschlichen Sprachen
 1 Sprache und Linguistik
 2 Grammatik, Semantik und Graphemik
 3 Zur Einteilung der Sprachen

3. Der Ursprung der Sprachen aus der Sicht der Evolutionslehre
  1 Evolutionistischer Pluralismus
  2 Evolutionistische Sprachentstehungs-Theorien

4. Der Ursprung der Sprachen aus der Sicht der Bibel
  1 Zur Unterscheidung zwischen Bibel, Exegese und Schöpfungsforschung
  2 Das Zeugnis des Schöpfungsberichtes (Genesis 1 und 2)
  3 Das Zeugnis der Turmbau-Erzählung (Genesis 11)
  4 Genesis 11 im Vergleich mit den Sprachenverwirrungs- und Turmbau-Erzählungen
     aus aller Welt

5. Methodik einer Konfrontation zwischen Schöpfung und Evolution
  1 Wie kann man Sprachentstehungs-Aussagen überprüfen?
  2 Deduktionen im Blick auf die ältesten Sprachen
  3 Deduktionen im Blick auf die Sprachen der Eingeborenen-Völker
  4 Deduktionen im Blick auf den Verlauf der Sprachgeschichte
  5 Zusammenfassung

6. Erste Untersuchung: Die ältesten Sprachen der Welt
  1 Das Sumerische
  2 Das Akkadische
  3 Das Ägyptische
  4 Fazit

7. Zweite Untersuchung: Sind die Sprachen der Eingeborenen primitiv?
  1 Die Sprache der Feuerländer
  2 Durch Bibel motiviert Linguistik
  3 Die Sprache der Ketschua
  4 Die Sprache der Aimara
  5 Die Sprache der WIntu-Indianer
  6 Indianer Sprachen und die zwei Weltkriege
  7 Zu den Bantu-Sprachen in Afrika
  8 Fazit

8. Dritte Untersuchung: Zur Geschichte der Sprachen: Evolution oder Devolution
    der Formenlehre?

  1 Das Gesetz des Zerfalls und das Gesetz der Kommunikations-Erhaltung
  2 Beispiele aus der hamito-semitischen Sprachgeschichte
  3 Beispiele aus den indogermanischen Sprachen
  4 Weitere Sprachstämme
  5 Fazit: Sprachgeschichte contra Evolution

9. Diskussion
  1 Große Zeiträume in der Sprachgeschichte
  2 Zyklische oder spiralische Entwicklung
  3 Einfachheit und Intelligenz
  4 Morphologie woher?
  5 Sprachentwicklung im Bereich der Syntax und der Semantik

10. Zum Phänomen des Sprachenredens im NT
  1 Übersicht über die Thematik
  2 Zur Glaubwürdigkeit der Schriften des Lukas
  3 Das Phänomen des Sprachenredens am Pfingsttag 32 n. Chr.
  4 Vierzehn Thesen zum Thema "Sprachenreden in der Bibel"
  5 Alle Stellen der Bibel zum Thema
  6 Sprachliche und exegetische Hinweise
  7 Fazit

11. Ergebnisse der vorliegenden Forschungsarbeit
  1 Konsequenzen für die Evolutions- und für die Schöpfungslehre
  2 Zusammenfassung der wichtigsten Argumente gegen eine Sprachevolution bzw. für
     die Lehre des göttlichen Sprachursprungs

12. Im Anfang war das Wort
  1 Zur Grundlage des Schöpfungsmodells
  2 Der Mensch: zur Kommunikation geschaffen
  3 Gott: Ein Gott der Kommunikation
  4 Gott hat gesprochen
  5 Bibelsprachen = Gottessprachen
  6 Kommunikationsstörung

 

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