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Ist eine paradisische Welt ohne den Tod überhaupt ökologisch möglich? Gegen das biblische Zeugnis, dass in der ursprünglichen Schöpfung der Tod noch nicht geherrscht hat (vgl. besonders die Auslegung zu Röm 8,19ff. in der Antwort zur Frage Dieser Einwand gilt nur für unsere Welt, für diejenige Ökologie, die unserer Erfahrung zugänglich ist und die erforscht werden kann. Die Welt vor dem Sündenfall, die Welt ohne Sünde und deren Folgen (Leid und Tod) ist uns erfahrungsmäßig nicht zugänglich. Es ist daher nicht möglich, eine Aussage über deren Aussehen und deren Werdegang zu machen. Hier ist uns eine Erkenntnisschranke gesetzt. Wir können daher nicht wissen, welchen Weg die Schöpfung ohne Sünde genommen hätte, wie Gott mit ihr verfahren wäre, wenn der an den Menschen gerichtete Auftrag „Seid fruchtbar und mehret euch“ (1 Mose 1,28) erfüllt gewesen wäre. Man kann vermuten, dass die Fortpflanzungsrate erheblich geringer war als heute, da die Überproduktion von Nachkommen bereits eine Anpassung an die Existenz des Todes in der Schöpfung ist. Dennoch wäre auch unter diesen Umständen die Erde irgendwann bevölkert gewesen – der Auftrag, die Erde zu füllen, wäre ausgeführt. Welchen Weg Gott mit der Schöpfung dann gegangen wäre, können wir nicht wissen, da wir durch das Wort Gottes darüber nicht informiert werden. Auch für die künftige Neuschöpfung von Himmel und Erde ist eine Welt ohne Tod verheißen (Offb 21,1ff.). Allerdings gibt es dort (mindestens bei den auferstandenen Menschen) keine Vemehrung mehr (vgl. Mt 22,30). Da sich die ganze Schöpfung nach der Befreiung von der Vergänglichkeit sehnt (Röm 8,19ff.), gehören zur neuen Schöpfung offenbar auch Tiere und Pflanzen. Wenn Gott für ihr Zusammenleben eine Ökologie ohne Tod, ohne „organisches Recycling“ vorgesehen hat, ist Vergleichbares auch für die noch nicht durch die Sünde gezeichnete Ursprungswelt möglich gewesen.
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