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Schöpfung - Fragen und Antworten: Theologie...

Jesus aß Fleisch, und: „Das Weizenkorn muss sterben“ – Gehört das Sterben nicht doch zur guten Schöpfung?

Die Tatsache, dass Jesus Christus selber das Passahlamm gegessen hat und damit das Töten von Tieren akzeptiert, ist kein Widerspruch zum biblischen Zeugnis, dass der Tod nicht zur guten Schöpfung Gottes zählt. Denn Jesus hat sich vollständig in die Bedingungen hinabbegeben, unter denen die Menschen existieren müssen, eben in eine Welt, in der der Tod regiert bzw. stark mitregiert: Jesus wurde wie ein Sklave (Phil 2,5ff.) – um des Menschen willen, nicht weil es zum Wesen der Schöpfung gehört, dass sie versklavt ist.

Das Sterben des Weizenkorns meint zum einen das stellvertretende Sterben Jesu für die Sünde der Menschheit: Jesus erlitt den Tod, weil der Tod die Menschen beherrscht und versklavt. Durch sein Sterben führt Jesus die Menschen, die an ihn glauben, aus dieser Sklaverei heraus. Zum anderen ist hier auch angesprochen, dass der einzelne Gläubige sterben muss (im Sinne von Sich-Lossagen von der Herrschaft des eigenen Ichs): auch dieses Sterben muss vor dem Hintergrund gesehen werden, dass Sünde da ist, sonst wäre es gar nicht erforderlich.

Diese Zusammenhänge schwächen im übrigen in keiner Weise die klaren Aussagen der Heiligen Schrift zur Negativcharakterisierung des Todes als Feind Gottes (1 Kor 15,26) und als „Lohn der Sünde“ (Röm 6,23).


Autor: Reinhard Junker, 12.04.2005

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