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 Wie geht man in der Cladistik mit Mosaikformen um? Die Problematik um Übergangsformen und Mosaikformen gibt es in der Cladistik nicht. Vielmehr werden ein- 
fach alle Formen eines untersuchten Formenkreises nach erfolgter Merkmalsanalyse und evtl. Merkmalsbewer- 
tung nach vorgegebenen Regeln in ein Baumdiagramm gebracht. Dieses Verfahren ist in der Regel nur compu- 
tergestützt möglich. Es werden Baumdiagramm ermittelt, die mit einem Minimum an Evolutionsschritten aus- 
kommen sollen (Sparsamkeitsprinzip; oft gibt es mehrere oder sogar zahlreiche Varianten sparsamer Bäu- 
me). Im Idealfall ist ein Baumdiagramm so konstruierbar, dass keine Konvergenzen vorkommen. Diesen Ideal- 
fall gibt es praktisch nie, es sei denn, es werden nur sehr wenige Arten und sehr wenige Merkmale zugrunde- 
gelegt. In vielen Fällen ist das Ausmaß an Konvergenzen erheblich. In der Cladistik wird dies jedoch nicht wei- 
ter problematisiert; der Computer kann immer die sparsamsten Baumdiagramme ermitteln, gleichgültig, wel- 
ches Ausmaß an Konvergenzen vorliegt. In der Cladistik wird die Konvergenzproblematik und mit ihr die Pro- 
blematik evolutionär nicht passender (bzw. schwer einordenbarer Mosaikformen) letztlich übergangen. 
 Autor: Reinhard Junker, 13.01.2005
 Tiefergehende Informationen zu diesem Thema   Definition von Mosaikform und Übergangsform (Interessierte) 
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