Abb. 397: Der klassische Pferdestammbaum. Vom katzen- bis fuchsgroßen Hyracotherium wird eine stetige Größenzunahme bis zum heutigen Pferd angenommen. Parallel dazu soll eine Reduktion der Zehenzahl über Zwischenstufen erfolgt sein, wobei man die Griffelbeine der Pferde als Relikte wertet. Die „Urpferdchen“ waren nach ihrem Gebiss (niederkronige Zähne) Laubäser, und durch eine Umgestaltung der Zähne zum hochkronigen Typ ist nach gängiger Meinung ein Grasfresser entstanden. Man versucht, die entsprechenden Veränderungen mit Selektionsdrücken bezüglich der Fortbewegungsweise auf weichem Waldboden (Hyracotherium) und hartem Steppenboden (heutige Pferde als Einhufer) sowie einer dem Lebensraum entsprechenden Ernährung in Verbindung zu bringen. Von Paläontologen des Naturmuseums Senckenberg in Frankfurt konnte anhand des fossilen Mageninhaltes eines „Urpferdchens“ aus der Grube Messel (Propalaeotherium) nachgewiesen werden, dass dieses Tier – wie aus den Zähnen vermutet werden konnte – tatsächlich Laub gefressen hat. (Nach Thenius 1981, nach Simpson)