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27.05.05  Neue Artikel zu aktuellen wissenschaftstheoretischen Fragen

Die Auseinandersetzung um Schöpfung und Evolution spielte sich in den letzten Jahren häufig auf wissenschaftstheoretischem Gebiet ab. Gegner des Schöpfungsparadigmas (Paradigma = Leitanschauung) versuchen, alternativen Ansätzen im wissenschaftstheoretischen Vorfeld das Wasser abzugraben. Schöpfungsansätze seien wissenschaftlich belanglos, unfruchtbar, ja sogar für den Wissensfortschritt hinderlich und hätten daher im Wissenschaftsbetrieb nichts zu suchen.

In zwei neuen Artikeln wird auf wissenschaftstheoretische Fragen eingegangen. Zum einen geht es allgemein darum, wie vergangene Abläufe rekonstruiert werden können und welche Grenzen dieser Forschung gesetzt sind. Zu diesem Thema ist nun ein Experten-Artikel erschienen, in welchem auch auf aktuelle Diskussionspunkte eingegangen wird (Methodik der historischen Forschung). Trotz formaler Ähnlichkeiten von Theorien über Vergangenheit mit Theorien über Gegenwartsprozesse weisen historische Rekonstruktionen eine Reihe von Besonderheiten gegenüber der Erforschung von Gesetzmäßigkeiten gegenwärtig ablaufender Prozesse auf. Dies hat Konsequenzen für die wissenschaftstheoretische Bewertung von Evolutionstheorien, aber auch für die Beurteilung von Theorien, die im Rahmen des Schöpfungsparadigmas aufgestellt werden. Der Artikel zieht folgendes Fazit:

  • Historische Theorien können kaum strikt falsifiziert werden, da es nur schwer möglich ist, strikt verbotene Aussagen zu formulieren.
  • Historische Theorien sagen bestimmte zu beobachtende Daten in der Regel nicht eindeutig voraus, sondern können meist nur ungefähre Erwartungen angeben. Die Daten werden gewöhnlich erst im Nachhinein im Rahmen historischer Theorien gedeutet.
  • Historische Theorien können nur auf Plausibilität untersucht werden; dabei können subjektive Einschätzungen nicht ausgeschaltet werden. In der Praxis bemühen sich die Wissenschaftler daher um Verifizierung im Sinne einer Plausibilitätssteigerung.
  • Historische Theorien können nicht völlig von Mechanismenfragen abgekoppelt werden.
  • Aus erfolgreichen Tests untergeordneter spezieller Hypothesen ergibt sich keine logisch zwingende Bestätigung des zugrunde liegenden Paradigmas, sondern lediglich eine Stärkung der Plausibilität.

Im zweiten neuen Artikel geht es um den wissenschaftstheoretischen Status des Evolutionsparadigmas und von Evolutionstheorien (Evolutionsparadigma und Naturwissenschaft). Diesen Artikel gibt als Interessierten- und Expertentext. Er schließt an den Artikel Methodik der historischen Forschung an. Folgende Schlussfolgerungen werden gezogen:

  • Das Evolutionsparadigma kann nicht strikt falsifiziert werden, da es kaum möglich ist, strikt verbotene Aussagen zu formulieren.
  • Das Evolutionsparadigma sagt bestimmte zu beobachtende Daten in der Regel nicht eindeutig voraus, sondern kann meist nur ungefähre Erwartungen angeben. Die Daten werden erst im Nachhinein im Rahmen des Evolutionsparadigmas gedeutet.
  • Das Evolutionsparadigma kann nur auf Plausibilität untersucht werden; dabei können subjektive Einschätzungen nicht ausgeschaltet werden. In der Praxis bemühen sich die Evolutionsforscher daher um Verifizierung im Sinne einer Plausibilitätssteigerung,
  • Das Evolutionsparadigma kann nicht völlig von Mechanismenfragen abgekoppelt werden.
  • Tests bestimmter Evolutionstheorien sind nicht logisch zwingend zugleich auch Tests auf das zugrunde liegende Evolutionsparadigma. Erfolgreiche Tests steigern aber die Plausibilität des Paradigmas.

Diese Schlussfolgerungen werden ausführlich begründet. Im Expertenteil wird auch auf andere Auffassungen kritisch eingegangen. Weitere Artikel, in welchen die hier erläuterten Sachverhalte auf Vorgehensweisen im Rahmen des Schöpfungsparadigmas angewendet werden, sind in Vorbereitung.

Autor dieser News: Reinhard Junker

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