Schöpfung: Grundtypenbiologie - Fossile Grundtypen  

Schöpfung: Grundtypenbiologie

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Interessierte: Fossile Grundtypen

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Inhalt

In diesem Artikel wird erklärt, wie unter nur fossil erhaltenen Organismen Grund­typen erkannt werden können. Außerdem wird der Frage nachgegangen, ob sich die Grenzen zwischen heutigen Grundtypen bei Hinzunahme fossiler Formen be­stätigen.

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evolution schöpfung grundtypen schöpfungseinheiten fossile grundtypen Mosaikformen: Übergangsformen oder eigene Grundtypen?

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Im Artikel „Heutige Grundtypen“ wurde beschrieben, dass und wie Grundtypen unter der heutigen Vielfalt der Arten erkannt werden können. Unter den heute lebenden Arten lassen sich Grundtypen mit Hilfe des Kreuzungskriteriums als zu­sammenhängende Einheiten erkennen und gegen Nachbargrundtypen abgrenzen.

Das definierende Kriterium für die Erkennung von Grundtypen ist die Kreuzbarkeit wie im Artikel über „Artbegriffe“ beschrieben: Mischlinge aus ver­schiedenen Ar­ten müssen nicht fruchtbar sein, jedoch das Erbgut beider Elternarten ausprägen. Bei Arten, die nur fossil (=wörtlich „ausgegraben“; gemeint ist: versteinert, als Abdruck oder als Ausguss einer Hohlform erhalten) bekannt sind, kann das definierende Grundtypkriterium nicht angewendet werden. Daher ist es schwieriger, bei Fossilien Grundtypgren­zen zu untersuchen. Dazu muss auf morphologische (=die Gestalt bzw. den äußeren Bau betreffend) Kriterien zurückgegriffen werden: In der Regel kann bei Fossilien nur der Bau der Lebewesen als Informationsquelle herangezogen werden, um eine Zugehörigkeit zum selben Grundtyp zu begründen.

 
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Grundtypen, die nur fossil bekannt sind

 

Da man für die Bestimmung von nur fossil bekannten Grundtypen auf morpholo­gische Kriterien zurückgreifen muss, bietet es sich an, die morphologischen Spann­weiten heutiger Grundtypen als Vergleichsmaßstab heranzuziehen. Wie im Artikel „Heutige Grundtypen“ geschildert, kann man bei heute lebenden Grundtypen einerseits eine erhebliche gestaltliche Vielfalt beobachten, andererseits aber auch grundtypspezifische morphologische Besonderheiten erkennen. Beides kann als Anhaltspunkt für die Erkennung und Abgrenzung von Grundypen unter Fossilien dienen.

Der Fossilbericht zeigt nun, dass es möglich ist, bis auf das Niveau der Familie hinunter morphologische Abgrenzungen zwischen fossil erhaltenen Gruppen vor­zunehmen. Abb. 87 zeigt dies am Beispiel der Paarhufer. Darin ist das fossile Auf­treten der verschiedenen Paarhuferfamilien dargestellt. Die heute noch lebenden Familien sind beschriftet. Die taxonomische Stufe der Familie fällt in den meisten der bislang untersuchten Tiergruppen mit den Grundtypen zusammen. Daher kön­nte die in Abb. 87 wiedergegebene Abgrenzung der Familien als ungefähre Wider­spiegelung von Grundtypgrenzen interpretiert werden. Das regelhafte Fehlen von Zwischenformen beinhaltet gleichzeitig eine Schwierigkeit für evolutionäre Deu­tungen (vgl. Artikel über „Punktualismus“).

 
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Fossilien heutiger Grundtypen

 

Teilweise sind auch Fossilfunde bekannt, die zu den bislang untersuchten heute lebenden Grundtypen gehören, z. B. bei den Greifvögeln und den Entenartigen. Die Zuordnung zu den Grundtypen ist in diesen Fällen gut begründet möglich. So zeigt der Vergleich der Greifvogelfossilien mit den heutigen Formen, dass eine ein­deutige Zuordnung zu den fünf Familien auch beim Fossilmaterial möglich ist. Über­gangs­formen zwischen den einzelnen Gruppen sind nicht bekannt.

Als fossile Form, die einerseits zu den Wat- und Möwenvögeln, andererseits zu den Entenvögeln überleiten soll, wird von manchen Autoren die Gattung Presbyor­nis sozusagen als „Urente“ diskutiert (Abb. 88). Doch ist diese Stellung umstritten, denn morphologische Merkmale und das Vorkommen eines älteren fossil überlie­ferten Restes eines deutlich entenartigen Vogels sprechen dafür, dass dieser Vo­gel viel näher zu den Wat- und Möwenvögeln als zu den Entenvögeln zu stellen ist.

Detaillierte Studien im Rahmen der Schöpfungslehre liegen in diesem Bereich kaum vor. Wegen Datenmangels sind sie oft auch noch nicht möglich.

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Mosaikformen: Übergangsformen oder eigene Grundtypen?

 

Im Artikel „Definition von Mosaikform und Übergangsform wurde der Unterschied zwischen dem beschreibenden Begriff „Mosaikform“ (oder „Zwischen­form“) und dem interpretierenden Begriff „Übergangsform“ erläutert. Zweifellos gibt es unter den Fossilien (aber auch bei den heute lebenden Formen) viele Ar­ten, die als Zwischenformen bezeichnet werden können. Das heißt, sie weisen eine Kombination von Merkmalen auf, die sonst für verschiedene Gruppen typisch sind. Dies steht nicht im Gegensatz zur Deutung von Grundtypen als Schöpfungs­einheiten. Denn das Grundtypkonzept lässt grundsätzlich verschiedenste Merk­malskombinationen bei verschiedenen Grundtypen zu. Vielmehr beinhaltet das Grundtypkonzept nur, dass nach geeigneten Kriterien Grundtypen voneinander abgrenzbar sind.

Beispielsweise ist der Urvogel Archaeopteryx (Abb. 89) als eigener Grundtyp er­kennbar. Von diesem Grundtyp sind 8 Exemplare mit einer gewissen Variabilität bekannt (z. B. ist die größte Form etwa doppelt so groß wie die kleinste). Anderer­seits ist Archaeopteryx nach bestimmten Merkmalen deutlich gegen andere Vögel und gegen nahestehende Reptilgruppen abgrenzbar (Näheres dazu im Artikel „Entstehung der Vögel“).

Auf das Thema „Mosaikformen als Grundtypen“ wird in einem anderen Zusammen­hang (s. Artikel Mosaikformen als Grundtypen) weiter einge­gangen.

 

Literaturhinweis

Junker R & Scherer S (2013) Evolution – ein kritisches Lehrbuch. Gießen, 7. Auflage, Kap. VII.16.3

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Weitere Fragen zu diesem Thema

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Autor: Reinhard Junker, 11.10.2013

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